Die Technik wurde in zwei verschiedenen Mehrfamilienhäusern im Sommer 2016 erstmals eingebaut. Im Herbst 2016 konnte das System konfiguriert werden. Dabei wurden bereits die ersten „Bestandsfehler“ im Heizungssystem festgestellt und beseitigt. Die Techniker von eGain versuchen seitdem, das System mit einer optimalen Heiztemperatur zu versorgen und reagieren dabei kurzfristig auf Mieterbeschwerden, falls es Probleme mit der Innenraumtemperatur gibt.

 

Installation

eGain arbeitet mit der Steuerung der Heiztechnik im Heizungskeller und nutzt dabei auch Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren in den Wohnungseinheiten. Hierdurch lässt sich die Temperatur im System optimal drosseln, denn der Anbieter kann während der Optimierung die Temperatur in den Wohnungen im Auge behalten. Dieses hat natürlich zur Folge, dass eine Installation von Sensoren in möglichst vielen Wohnungen die Genauigkeit erhöht und damit wünschenswert ist. Arbeiten in bewohnten Wohnungen sind immer schwierig. Allerdings ist die Installation des Sensors sehr einfach und geht schnell vonstatten. Weiterhin muss nicht in jeder Wohnung ein Sensor platziert werden, damit das System funktioniert.

 

Erreichte Energiereduktion

Die Technik von eGain wurde in zwei Mehrfamilienhäusern in Berlin getestet. Eines der Objekte wurde in 2015 gedämmt, das andere Objekt hat einen Dämmstandard aus dem Jahr 1994. Die untersuchten Objekte haben eine Wohnfläche von 920 und 1276 m². Das größere Objekt (Sp10) hatte bereits sehr niedrige Energiekosten, so dass eGain mit einer weiteren Reduzierung vor eine Herausforderung gestellt wurde. Die Reduzierung des Energieverbrauchs fällt mit 17% im ungedämmten und mit 29% im gedämmten Objekt sehr hoch aus. Diese Ergebnisse konnten von co2online (via Heizungsmonitor | hemon.de) bestätigt werden.

 

Rentabilität

Effektiv wurde in beiden Objekten durch die von eGain eingesetzt Technik und Optimierung eine Ersparnis von ca 1.800€ / Jahr erreicht. Da eGain jedoch für die laufende Einstellung des Systems eine jährliche Gebühr verlangt, fällt die Ersparnis entsprechend geringer aus (ca. 700-900€ / Jahr). Legt der Eigentümer die Installationskosten des Systems i.H.v. ca. 3.000 bis 4.000€ mit 11% als Modernisierung auf die Mieter um und rechnet die jährliche Gebühr über die Betriebskostenabrechnung ab, verbleibt aus Sicht der Mieter eine jährliche Einsparung i.H.v. 700-900€ / Jahr.

Unabhängig von der reinen Kostenersparnis ergeben sich zwei weitere positive Aspekte: einerseits der Gewinn für die Umwelt durch den reduzierten Verbrauch, andererseits der Komfort, dass die Geräte im Heizungskeller konstant überwacht werden und damit ggf. größere Probleme vermieden werden. So wurden im Laufe der ersten 12 Monate in beiden Heizsystemen durch die Nutzung von eGain Fehler entdeckt, die sukzessiv behoben werden konnten.

 

Steuerung des Systems

Prinzipiell wird das System durch die Experten bei eGain gesteuert. Als Eigentümer bzw. Hausverwalter hat man jedoch selbst ebenfalls Zugriff auf die Heizverbräuche, die Vor- und Rücklauftemperatur und die Daten der Wohnungen. Letzteres kann immer dann interessant werden, wenn Mieter sich über Schimmel beschweren, denn über das System kann das Heiz- und Lüftungsverhalten nachvollzogen werden. Das Websystem ist insgesamt sehr umfangreich und gibt insbesondere Aufschluss über die eingesparte Energie.

Zum Bereich Datenschutz: eGain sammelt viele Daten über das Gebäude. Auch die Temperatur & Luftfeuchtigkeit der einzelnen Wohnungen wird erfasst, wobei zur Steuerung nur das Gesamtenergieniveau des Hauses berücksichtigt wird. Es gibt ein Datenschutzkonzept, welches alle Bereich abdeckt. Allerdings können Mieter zurecht skeptisch bleiben. In jedem Fall tut man sich als Vermieter einen gefallen, wenn man die Wohnungssensoren nur bei solchen Mieter installiert, die mit dem Sammeln und Auswerten der Temperaturdaten kein Problem haben.

 

Zusammenfassung

eGain hat bereits über in 4.500 Gebäuden seinen Mehrwert gezeigt. Dabei wird klar, dass es hierbei vier Gewinner gibt: eGain verdient am Service, die Mieter zahlen reduzierte Heizkosten und der Umwelt hilft es auch. Neben der Reduzierung des Energieverbrauchs ist aber auch der konstante Überblick über die Geschehnisse im Heizungskeller ein wesentlicher Investitionsgrund für den Vermieter.

Folgende Energieersparnis konnten in den ersten beiden Testobjekten erreicht werden:
Objekt 1 (Sp10): 29%
Objekt 2 (D22): 17%

Dabei konnten folgender ROI erreicht werden:
Objekt 1 (Sp10): 14%
Objekt 2 (D22): 27%

Hinweis: Der Return on Invest (ROI) bei der D22 ist höher als der bei der Sp10, da hier die Aufwände für Hardware und laufenden Kosten geringer sind.

 

Weitere Ergebnisse

Drei Testobjekte der Berliner Energiemanagement GmbH haben weitere Erkenntnisse über die Wirksamkeit der Wetterprognosensteuerung gebracht:
Objekt R: 10% Verbrauchsminderung ergeben 102 MWh/a
Objekt M: 19% Verbrauchsminderung ergeben 169 MWh/a
Objekt E: 21% Verbrauchsminderung ergeben 67 MWh/a

Es handelt sich bei den Objekten nicht um Wohngebäude sondern öffentliche Einrichtungen. Da eGain auf Wohngebäude spezialisiert ist, hat man mit diesen Piloten gewissermaßen experimentelles Neuland betreten. Mit durchschnittlichen 15% Verbrauchsminderung wurden die Erwartungen voll erfüllt.
Die Amortisationszeit der Investitionskosten liegt für allen drei Objekten bei ca. einem Jahr. Die Kosten für die Hardware bewegen sich also im Rahmen der eingesparten Heizkosten pro Jahr. Grund dafür ist, dass die beheizte Fläche der Gebäude deutlich größer als die von (bisher betrachteten) Wohngebäuden ist und die Hardwarekosten nur geringfügig gestiegen sind.