Um laute Fließgeräusche, fehlerhafte Wärmeverteilung und überhöhte Energieverbräuche zu vermeiden, wird immer häufiger die Notwendigkeit eines hydraulischen Abgleichs thematisiert. Dabei muss grundsätzlich nach jedem Neubau einer Heizanlage ein hydraulischer Abgleich gemacht werden. Doch nicht jeder Handwerker setzt den hydraulischen Abgleich richtig um und zudem können nach einigen Jahren die Heizstränge verstopfen. Die Folgen sind neben Komfortverlust auch unnötig hohe Energiekosten.
Probleme, die ein unabgeglichener Heizkreis beinhaltet, sollen in diesem Beitrag nicht weiter vertieft werden. Für zusätzliche Informationen eignet sich der Beitrag von co2online.

Hydraulischer Abgleich ist nicht gleich hydraulischer Abgleich. Denn neben der Methodik des herkömmlichen hydr. Abgleichs über die Berechnung der jeweiligen Raumheizlast und der Einstellwerte für die Thermostatventile hat myWarm eine Methode entwickelt, die fast automatisch die Heizkörper abgleicht und zudem noch präziser und sicherer ist als der herkömmliche hydraulische Abgleich. Um zu verstehen, wie das funktioniert, durfte ich einmal direkt vor Ort dabei sein, wenn das Heizungsoptimierungsteam von myWarm loslegt.

Grundlegender Unterschied des hydr. Abgleichs nach myWarm zu der herkömmlichen Methode ist der, dass keine theoretische Berechnung zugrunde gelegt wird, sondern direkt während des Heizungsbetriebs die Ventileinstellungen an den Heizkörpern vorgenommen werden. Frei nach dem Prinzip ‚probieren geht über studieren‘.

Wie das geht? Zunächst einmal ist eine gewisse Hardware notwendig: Nachdem die Thermostatköpfe an sämtlichen Heizkörpern abgenommen sind, werden Ventilhubbegrenzer angebracht. Über diesen Hubbegrenzer wird später die optimale Durchflussmenge bestimmt und damit letztlich die Heizung hydr. abgeglichen. Um diese Ventilhubbegrenzer präzise und automatisch einstellen zu können, wird ein Stellmotor inkl. Temperatursensor angebracht. Der Einstellmotor ist über Funk mit einer Basisstation (eine Art Modem) verbunden, genau wie zwei magnetische Temperatursensoren, die am Heizkörper Vor- und Rücklauf messen.

Zusammengefasst wird also an jedem Heizkörper des Systems ein Ventilhubbegrenzer, ein Stellmotor und zwei magn. Sensoren installiert – nur der Ventilhubbegrenzer bleibt auch nach dem hydr. Abgleich bestehen. Diese Hardware-Komponenten sind alle mit der Funk-Basisstation verbunden. Diese wiederum liefert Echtzeitdaten an den Hauptserver. Und genau dort wird anschließend der hydraulische Abgleich initiiert. Über Algorithmen, die eigens von myWarm entwickelt wurden, werden nun die Einstellmotoren an den jeweiligen Heizkörpern angesteuert und darüber die Ventilhubbegrenzer verstellt – verringert sich der Durchfluss am Ventil, wird auch die Mitteltemperatur am Heizkörper reduziert. Von Stufe zu Stufe tastet sich der Algorithmus an die optimale Mitteltemperatur der jeweiligen Heizkörper heran. Besonderheit hierbei: Der eingesetzte Ventilhubbegrenzer von myWarm verfügt über 800 Einstellstufen. Ein herkömmliches, voreinstellbares Thermostatventil hat lediglich bis zu acht Stufen.

Sind nun alle Heizkörper hydraulisch abgeglichen wird die Einstellung des Hubbegrenzer gespeichert. Dazu wird die Postion des Hubbegrenzers mit einem Spezialkleber fixiert. Darauf hin können die vorherigen Thermostatköpfe wieder aufgeschraubt und die restliche Hardware (Einstellmotor, magn. Sensor) entfernt werden.
Anschließend wird noch die optimale Pumpenleistung ermittelt und die Heizkurve auf einen optimalen Brennwerteffekt eingestellt. Auch in dem Fall der optimalen Drehzahl der Umwälzpumpe muss keine Berechnung zu Grunde gelegt werden. Denn hier tastet sich myWarm erneut Stufe für Stufe an die optimale Versorgung des Heizkreises heran.

 

Es brauchen für den hydr. Abgleich also keine komplizierten Heizlasten für jeden Raum berechnet werden. Hinzu kommt, dass durch diese Methodik zusätzlich auch Störungen im System identifiziert werden können, die bei einer KV-Berechnung nicht berücksichtigt werden. Ist bspw. ein Rücklaufventil aus irgendeinem Grund verklemmt oder verstopft, kann dies mit Hilfe des Algorithmuses erkannt und über den Servicemitarbeiter behoben werden. Betrachtet man dieses ausgefeilte Verfahren rückblickend, wundert es nicht, dass myWarm mit Einsparungen von circa 20% weit über den Einsparungen bei einem herkömmlichen hydr. Abgleich – 4 bis 7 % laut co2online – liegt.

Fazit: myWarm bietet nicht nur einen hydraulischen Abgleich. Hardware und den Algorithmus liefern ein komplettes Monitoring aller Heizkörper, wodurch sich alle Fehler im System finden lassen.